Das Coburger Fuchsschaf
Das Coburger Fuchsschaf vereint Wirtschaftlichkeit mit edlem Dasein. Es handelt sich um eine Landschafrasse, die vordem in vielen Mittelgebirgsregionen zu Hause war und erst 1966 von der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft anerkannt wurde. Dieses Schaf ist leichter zu pflegen als andere Rassen, es hat wenig Klauenkrankheiten, die Geburten sind vergleichsweise leicht. Es ist mittelgroß, ohne Hörner, mit schmalem Kopf (hinter den Ohren ist keine Wolle) und von goldgelber bis rotbrauner Farbe. Die Nase ist von der Form her nach vornhin abfallend. Das Fundament hat feste Fesseln und einen guten, kräftigen Körperbau; gerader Stand und gerade Haltung zeichnen es aus. Die Beine sind feinknochig, haben keine Wolle und sind von gleicher Farbe wie der Kopf. Das Vlies, als ganzes zusammenhängendes Stück geschorene Wolle, ist rotbraun und wird mit dem Altern heller. Beim erwachsenen Tier glänzt es. Im Falle des goldenen Grundtones handelt es sich in der Tat um ein „Goldenes Vlies“.
(Das Goldene Vlies war nach der griechischen Mythologie das Fell des Chrysomeles, eines goldenen Widders, der fliegen und sprechen konnte.) Der sogenannte „Aalstrich“ ist eine dunkle, braune Linienzeichnung auf der Wolle am Nacken und am Rücken, welcher zuchttechnisch ausdrücklich gewünscht ist. Weist ein Exemplar schwarze Flecken auf, bedeutet das den Zuchtausschluss.
Kennzeichnend ist außerdem die lange Brunst-Saison mit einer Erstzulassung zwischen zwölf und 18 Monaten oder sogar eher. Ziele der Zucht sind: eine gute Widerstandsfähigkeit, Genügsamkeit, die „Pferchfähigkeit“ und die Eignung für Koppel und Hütung im rauen Klima eines Mittelgebirges.
Raymund Ibba, erster Ansprechpartner des Lindenhofs Ibba, weiß, dass andere Rassen früher wirtschaftlicher zu sein schienen. Er und einer seiner Söhne sind zertifizierte Schafhalter. Bei der Wahl des Coburger Fuchsschafes stand der Artenerhalt im Vordergrund: es ist nämlich in der Vorwarnstufe für gefährdete Arten gelistet.
Die Ibba-Tiere leben des Winters im Stall, welcher breitwandig geöffnet ist, und zwar kaum 100 Meter vom Wohnhaus der Familie entfernt. Jedes Frühjahr werden die Schafe zu einer Streuobstwiese verbracht, welche etwa 10.000 m2 umfasst. 40 Tiere werden gemeinsam gehalten. Ein umfassender Wolfsschutzzaun ist in Planung bzw. zum Teil schon ausgeführt.